Was ist Ubuntu Linux?

Eine kleine Übersicht

Ubuntu ist eine der weitest verbreiteten Linux-Distributionen. Ubuntu ist bekannt für seine Benutzerfreundlichkeit, seine große Community-Unterstützung und regelmäßige Aktualisierungen. Ubuntu ist bekannt für die Stabilität, Sicherheit und Einfachheit. Ubuntu ist für Anfänger im Linux-Bereich sehr gut geeignet, aber auch für Linux-Profis, da es auf Debian basiert.

Ubuntu bedeutet auf Zulu “Menschlichkeit” was sich in der Art und Weise, wie Ubuntu entwickelt und verbreitet wird widerspiegelt.

Ubuntu wurde durch den südafrikanischen Unternehmer und Mark Shuttleworth ins Leben gerufen. Er spielt eine maßgebliche Rolle bei der Förderung, Entwicklung und Verbreitung von Ubuntu. Er hatte eine klare Vision von einem kostenlosen und benutzerfreundlichen Betriebssystem, das für jeden zugänglich sein soll. Mark Shuttleworth hat mit Ubuntu einen großen Einfluss auch die Linux-Community und die OpenSource-Gemeinde, da er sich stark für die enge Zusammenarbeit mit der Community und den OpenSource-Prinzipien einsetzte. Er investierte viel Geld in die Weiterentwicklung von Ubuntu, um es zu einer erstklassigen Linux-Distribution zu machen. Ubuntu ist eine populäre Wahl, wenn es um Desktop- und Serverumgebungen geht.

Ein Vorteil von Ubuntu ist die große Auswahl an OpenSource-Software, die über das software-Center heruntergeladen werden kann – egal ob Bürosoftware wie LibreOffice, Grafikprogramme wie GIMP und Inkscape, Entwicklungsumgebungen oder Multimedia-Tools.

Ubuntu gibt es in unterschiedlichen “Geschmacksrichtungen” (engl. “Flavors”), so existiert z.B. Kubuntu mit KDE, Xubuntu mit Xfce, Ubuntu MATE mit MATE, Ubuntu Budgie mit Budgie sowie Ubuntu Studio, das speziell auf die Anforderungen von Audio-, Grafik- und Videobearbeitung ausgerichtet ist. Die Grundlage ist immer die gleiche, die Versionen unterscheiden sich aber in des Desktopumgebung, mit der der Nutzer arbeitet.
Eine Übersicht über alle Flavors und Derivate gibt die Ubuntu DerivatesTeam-Seite.

Ubuntu-Versionen erscheinen 2x im Jahr, die 04er-Versionen jedes Jahr im April und die 10er-Versionen immer im Oktober, zum Zeitpunkt er Entstehung dieses Artikels war die Version 23.04 aktuell, welche im April 2023 erschien.

Die Ubuntu einzelnen Versionen haben immer einen Beinamen auf Bezug auf ein Tier. So tragen die Versionen seit 2000 folgende Namen:
Focal Fossa (20.04 LTS)
Groovy Gorilla (20.10)
Hirsute Hippo (21.04)
Impish Indri (21.10)
Jammy Jellyfish (22.04 LTS)
Kinetic Kudu (22.10)
Lunar Lobster (23.04)

LTS steht hier für Long Time Support. Diese Versionen erscheinen alle 2 Jahre und bekommen in dieser Zeit alle Sicherheits-Aktualisierungen. Die anderen Versionen erscheinen alle 6 Monate und werde9 Monate lang unterstützt. Ein Upgrade auf eine neue Version funktioniert im Normalfall problemlos ohne Daten zu verlieren.

Mehr zur Geschichte von Ubuntu

Das Projekt wurde in den frühen 2000ern ins Leben gerufen. Die erste veröffentlichte Version war 4.10 (Warty Warthog) welches im Oktober 2004 erschien. Danach folgte eine Aktualisierung alle 6 Monate. 2005 wurde von Mark Shuttleworth die Firma Canonical gegründet, um Ubuntu besser finanzieren zu können und vermarkten zu können. An Ubuntu arbeiten ca. 40 Personen hauptberuflich – die meisten aus der Debian- und Gnome-Gemeinschaft. Mark Shuttleworth ist selber auch Entwickler. Im Jahr 2005 wurde die von Shuttleworth und Canonical die Ubuntu Foundation mit einem Startkapital von 10 Mio. Dollar gegründet. Diese ist für die Aktualisierungen und Pflege der bereits erschienen Versionen von Ubuntu verantwortlich.

Am Anfang wurden Ubuntu und Kubuntu über kostenlose CDs verteilt. Schon damals wurde Ubuntu von der Fachwelt und neugierigen Linux-Fans stark beachtet. Mittlerweile sind diese CDs nicht mehr kostenloas erhältlich, was auch damit zu tun hat, das die Download-Raten im Internet stetig gestiegen sind und Aktualisierungen über das Internet schneller und einfacher zu verteilen sind. Images können direkt bei Ubuntu heruntergeladen werden – diese sind weiterhin kostenlos – und werden dann auf DVD gebrannt oder auf einen USB-Stick kopiert. ..Ubuntu via USB-Stick installieren..

Ubuntu in Zahlen:
laut Wikipedia war Ubuntu bei einer Umfrage in den Jahren 2006 und 2007 mit 30% der Stimmen auf Platz 1. Ubuntu war bei Distrowatch in den Jahren 2005-2010 infolge auf Platz 1. Ubuntu ist auf Platz 3 der Distributionen, die auf Servern verwendet werden – nach Debian und CentOS.

Es gibt verschiedene Hersteller von Computern und Notebooks, die die Geräte bereits mit Ubuntu vorinstalliert vermarkten, darunter Dell und TUXEDO Computers oder ixsoft.de.

Ubuntu hat mittlerweile einen so hohen Stellenwert, dass viele Software Hersteller Ubuntu bei den Tests berücksichtigen. So läuft z.B. die ELSTER-Software seit 2000 auch auf Ubuntu.

Technische Details

Ubuntu basiert auf Debian und dessen Paketsystem DEB sowie wurden diverse Strukturen übernommen, was es theoretisch ermöglicht Paket für Debian auch unter Ubuntu direkt zu installieren. Das einzige Problem hierbei sind systemnahe Pakete, da diese an den Detailunterschieden scheitern können.
Seit Version 11.10 wird das Software Center mit geliefert, das mit Google Play oder dem App Store von Apple vergleichbar ist und eine einfache Installation von zusätzlicher Software ermöglicht.

Ein weiterer Vorteil von Ubuntu ist, dass auch proprietäre Treiber unterstützt werden, was vor allem bei WLAN-Karten, Bluetooth oder Nvidia-Grafikkarten nützlich ist, um mehr Performance aus den Komponenten zu holen.

Ein Sicherheitsaspekt ist, dass nach der Installation zwar ein Administrator-Konto vorhanden ist, dieses jedoch durch ein ungültiges Kennwort nicht genutzt werden kann, um sich direkt als Administrator anzumelden. Dies führt dazu dass Schadsoftware das System nicht verändern kann. Über den Befehl sudo kann der anmeldete Benutzer vorübergehen erhöhte Rechte bekommen und Software zu installieren oder Aktualisierungen durchzuführen.

Ursprünglich wurde Ubuntu für die x86-32 Architektur entwickelt, seit 2018 wird aber nur noch die x86-64-Variante weiterentwickelt. Zudem ist Ubuntu für die Architekturen ARM64, PPC64 (PowerPC), RISC-V und S390 (IBM Z-Serie) verfügbar.

Es gibt verschiedene Paketquellen, aus denen die Pakete geladen werden können. Diese unterscheiden sich auch in der Art und Weise, wie und von wem diese gepflegt werden.
Main – umfasst jene Pakete, die den Ubuntu-Lizenzanforderungen enstsprechen und vom Ubuntu-Team gepflegt werden.
Restricted – Hier sind Pakete gelistet, die wegen ihrer Wichtigkeit vom Ubuntu Team gepflegt werden, aber nicht den Lizenzanforderungen entsprechen. Hier liegen z.B. die proprietären Treiber.
Universe – Der Bereich für OpenSource-Programme, die nicht direkt vom Ubuntu-Team gepflegt werden.
Multiverse – hierzu gehört optionale Software, die entweder nicht unter einer freien Lizenz steht oder aufgrund von Softwarepatenten nicht frei verteilt werden darf
Commercial – hier befinden sich von Ubuntu zertifizierte kommerzielle Programme, wie z.B. der Opera-Browser, Panda Antivirus oder der VMware-Server.
Source – hier liegen die Quellcodes der freien Software

Die Systemvoraussetzungen sind sehr überschaubar. So reicht ein 2 GHz Doppelkernprozessor, 2 GB RAM eine Grafikkarte oder integrierte Grafik mit einer Auflösung von 1024×768 und 25 GB Fespletten, oder SSD-Speicherplatz.

Mehr zu Derivaten und den Flavors

Ubuntu zielt darauf ab, so wenig redundante Software zu enthalten wie möglich, was dazu geführt hat, dass die Community verschiedene Derivate erstellt hat, die sich ausschließlich in der Zusammenstellung dieser Softwarepakete unterscheiden. Basissystem, Installationsprogramm und Paketquellen sind immer die gleichen. Es existieren Variante mit unterschiedlichen Desktopumgebungen, die sich dann unter Umständer extrem von der Bedienung her unterschieden, zudem gibt es inoffizielle Varianten, die von externen Entwicklern herausgebracht werden.

Neben Ubuntu mit Gnome Desktop existieren von eine Reihe weiterer Varianten. Die offiziellen sind:
Kubuntu mit KDE als Desktopumgebung
Xubuntu mit XFCE als Desktopumgebung
Lubuntu mit LXDE als Desktopumgebung, dass speziell für den Einsatz auf älterer Hardware optimiert wurde.
Edubuntu ist eine Ergänzung für Ubuntu speziell für Schulen. Es setzt auf dem Linux Terminal Server Project auf.
Ubuntu Mate mit der Desktopumgebung MATE
Ubuntu Budgie mit dem Budgie Desktop
Ubuntu Studio mit einem Echtzeitkernel und vorinstallierter,professioneller Audio-, Video- und Grafikprogramme. Als Audio-Backend dient das Programm JACK. Außerdem gehören diverse Multimedia-Programme zum Umfang, darunter CinePaint, die Videobearbeitung OpenShot, der Audio-Sequenzer Rosegarden, der Audio-Editor Ardour und das DTP-Programm Scribus.
Ubuntu Server sit eine Variante ohne grafische Oberfläche, dafür mit mehr Serverdiensten. Hier gibt es noch Anpassungen, was die Größe der Installation angeht. Ubuntu Core ist optimiert für den Einsatz als Virtuelle Maschine unter VMware. Minimal Ubuntu installiert nur die mindestens notwendigen Pakete und ist damit perfekt für den Aufbau individueller Server, ohne großen Ballast.

Zu den inoffiziellen Varianten gehören u.a.
Elementary OS, was sich an dem Looh & Feel on macOS orientiert.
Linux Mint enthält alle proprietären Treiber und Multimedia-Codecs.
Peppermint OS basiert wiederum auf Lubunut und ist für Cloud-Computing ausgelegt.
Pop! OS bietet den Gnome Desktop und Out-Of-The-Box-Support für Nvidia- und AMD-Grafikkarten.
Zorin OS mit einem Desktop, der sich start an Windows orientiert.

Für Mobilgeräte und Unterhaltungselektronik existieren spezielle Varianten, wie z.B. Ubuntu Touch für Mobiltelefone und Tablets.
Quelle: Ubuntu.com & wikipedia.org/Ubuntu

 Letztes Update: Di, 01. Aug. 2023
Ursprünglich veröffentlicht:  Mi, 21. Jun. 2023

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert