Linux Distris

Welche Distribution ist die Richtige?

Eine Entscheidungshilfe

Wer sich näher mit Linux beschäftigt, sieht sich unweigerlich der Frage ausgesetzt “Welche Distribution ist die Richtige für mich?“. Dies ist Teil 2 der Serie “Qual der Wahl
Teil 1 der Serie: Windows-Programm-Alternativen
Teil 3 der Serie: Desktopumgebungen unter Linux
Teil 4 der Serie: Browser – Die Qual der Wahl

Prinzipiell sind Linux-Distributionen in verschiedene Kategorien unterteilt, was deren Benutzung angeht. So gibt es Distributionen für Endbenutzer, die einfach zu benutzen sind, für Server, da sie sehr stabil und sicher sind oder einfach für “Freaks”, die sich gerne an komplexen und schwierigeren Dingen versuchen. In diesem Zusammenhang gibt es ein Zitat, das einen hohen Wahrheitsgrad hat: “Ubuntu for users, Debian for servers, Gentoo for insanes” – zu Deutsch: Ubuntu für Benutzer, Debian für Server und Gentoo für Verrückte. Aber selbst Gentoo ist nicht das härteste, was es gibt in der Linuxwelt. Es gibt eine Anleitung, wie man sich sein eigenes Linux nur aus den Quellcodes kompiliert. Die englische Anleitung ist zu finden unter www.linuxfromscratch.org

Der Anwender
Den Anwender braucht seine PC für Briefe, Tabellen, etc. Er surft im Internet und hört ab und zu mal eine CD oder wagt ein kleines Spielchen zwischendurch.
Distributionen: Ubuntu, Kubuntu, Xubuntu, OpenSuSE, PCLinuxOS, Linux Mint

Der Poweruser
Der Poweruser nutzt seinen PC recht intensiv zum Bearbeiten seiner Fotos und Videos. Er schaut sich auch öfter mal eine DVD an und betreibt ein kleines Netzwerk.
Distributionen: Ubuntu, Kubuntu, Ubuntu Studio, OpenSuSE, Fedora, Mageia

Der Entwickler
Programmierer brauchen ein stabiles Linux, mit allen möglichen Tools, Programmbibliotheken und Entwicklungsumgebungen. Er blickt tief in das System und weiß, warum es funktioniert und wie es aufgebaut ist.
Distributionen: OpenSuSE, Debian

Der Systemadministrator
Der Systemadministrator nutzt das Linuxsystem geschäftlich und weiß mit seinen Config-Files umzugehen. Er kümmert sich um Dienste wie DNS, DHCP, Samba, etc. und alles muss möglich sein.
Distributionen: FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, CentOS, OpenIndiana, Redhat Enterprise Linux

Der Freak
Für den Freak gilt der Satz “Geht nicht – gibt’s nicht!”. Er baut sich sein eigenes Linux und konfiguriert es von Grund auf selbst. Oder er möchte es auf verschiedenster Harare testen und verwenden.
Distributionen: Gentoo, ArchLinux, Linux from Scratch, Slackware, Debian

Linux für Server
Serverbetriebssysteme müssen sehr stabil und sicher sein. Alles Dienste müssen anpassbar sein ohne sich auf grafische Tools verlassen zu müssen. Optimalerweise läuft ein Server unter Linux auch ganz ohne grafische Oberfläche.
Distributionen: FreeBSD, NetBSD, OpenBSD, CentOS, Redhat, Ubuntu Server, openSUSE, Debian

Ich möchte hier die wichtigsten und populärsten Distributionen kurz vorstellen und Vor- und Nachteile darlegen.

Dieser Artikel soll lediglich ein paar der viele Distributionen vorstellen, ist aber an sich keine Bewertung der Distributionen. Es gibt zu viele verschiedene Distributionen, um hier alle aufzuzeigen und zu bewerten, da sich in der Linux-Welt sehr schnell etwas ändert, Distributionen verschwinden und auch Neue hinzukommen.
Daher habe ich mich für folgende Distributionen entschieden:

  1. Ubuntu
  2. Fedora
  3. openSUSE
  4. CentOS
  5. Arch
  6. Mageia
  7. Debian
  8. Manjaro
  9. FreeBSD
  10. Darwin

Noch ein kleiner Hinweis am Rande: Ich führe hier Vor- und Nachteile auf, die sich auf den ersten Blick vielleicht widersprechen, aber dennoch korrekt sind. Einer dieser Punkte ist der Vorteil “Rolling Release” mit dem Nachteil “Instabilität”. Ein Rolling Release hat den Vorteil, das man immer ein aktuelles System hat, man muss jedoch auf Grund der immer neuesten Software damit rechnen, dass es dadurch evtl. zu Instabilitäten oder Kompatibilitätsproblemen kommen kann.

Ubuntu

Allgemein

Ubuntu ist eine benutzerfreundliche und weitverbreitete Distribution, die auf Debian basiert. Neue Versionen werden halbjährlich zur Verfügung gestellt, der Support beträgt ein Jahr – für Versionen mit erweitertem Support 3 Jahre. Diese Versionen werden alle 2 Jahre zur Verfügung gestellt.

Ubuntu verwendet standardmäßig GNOME als Desktop-Umgebung, wobei es auch Derivate gibt mit KDE (Kubuntu), XFCE (Xubuntu) oder LXQt (Lubuntu).

Ubuntu verwendet apt und die Debianpakete zur Softwareinstallation, aber auch das eigene SoftwareCenter, das Snap-Pakete installiert.

Ubuntu setzt auf OpenSource-Prinzipien, aber auch Eigenentwicklungen und probprietäre Pakete, was für die Unterstützung von Hardware vorteilhaft ist.

Hardfacts

Entwickler: Canonical Foundation, Ubuntu Community
Erste Version: 4.10 (Warty Warthog) 20. Oktober 2004
Stammt ab von: Debian
Paketmanagement: apt / Snap
Desktop-Umgebung: GNOME / KDE / XFCE / LXQt
Wichtigste Derivate: Kubuntu / Xubuntu / Lubuntu / Ubuntu Studio

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Benutzerfreundlichkeit: Sehr einfach und intuitiv zu bedienen
Große Community: Viele Foren, Hilfeseiten und Entwickler arbeiten an Ubuntu
Software-Unterstützung: Das SoftwareCenter bieten Zugang zu einer großen Auswahl an OpenSource-Software
Stabilität und Sicherheit: Regelmäßige Updates und Sicherheitsaktualisierungen
Anpassbarkeit: Ubuntu kann einfach und die individuellen Bedürfnisse angepasst werden
Hardware-Unterstützung: Es wird eine breite Palette an Hardware unterstützt – auch ältere Hardware

Nachteile:

Lernkurve: Wer noch keine Erfahrung mit Linux hat, muss sich auch hier einarbeiten
Spielekompatibilität: Währen viele Spiele nativ unter Windows laufen, muss hier auf Emulatoren gesetzt werden
Treiber-Unterstützung: Auch wenn die Hardware-Unterstützung sehr gut ist, kann es, vor allem bei sehr neuer Hardware, an Treibern fehlen
Mangel an Professionellen Anwendungen: Bestimmte professionelle Anwendungen, (z. B. einige Grafikdesign- oder Videobearbeitungssoftware), könnten möglicherweise nicht in derselben Qualität oder überhaupt für Ubuntu verfügbar sein.

Links

Webseite der Distribution: https://ubuntu.com/
Forum der Distribution: https://ubuntuforums.org/
German Flag Deutsches Forum: https://ubuntuusers.de/

Fedora

Allgemein

Fedora ist eine der aktuellsten Distributionen, die schnell neue Technologien aufnimmt und veröffentlicht. Fedora gibt es in zwei verschiedenen Linien. Die Variante “Branched” erscheint ca. alle 6 Monate und bietet 13 Monate Support. Im Gegensatz zu Ubuntu gibt es keinen erweiterten Support. Zum Zweiten gibt es die Variante “Rawhide”. Rawhide ist ein sogenanntes Rolling Release, das heißt es gibt keine fertige Version, sondern es werden täglich Aktualisierungen bereitgestellt.

Fedora verwendet standardmäßig GNOME, es gibt aber auch Varianten mit KDE, oder XFCE. Für die Softwareinstallation wird das Paketverwaltungssystem dnf verwendet.

Fedora legt sehr viel Wert auf die OpenSource-Prinzipien, um eine robuste UND aktuelle Umgebung zur Verfügung zu stellen.

Hardfacts

Prinzipien: Freedom, Friends, Features, First
Entwickler: Fedora-Projekt
Erste Version: Fedora Core 1 / 6. November 2003
Stammt ab von: unabhängig
Paketmanagement: dnf
Desktop-Umgebung: GNOME / KDE / XFCE / OpenBox / Cinnamon / Budgie / und andere
Wichtigste Derivate: Nobara, Ultramarine, ClearOS

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Aktualität: Fedora ist die aktuellste Distribution. Es werden oft die neuesten Softwareversionen eingesetzt.
Community: Es gibt eine sehr aktive und engagierte Community, die bei Problemen, Fragen und anderen Dingen hilft.
Innovation: Fedora wird oft als Testplatform für die neuesten Technologien verwendet.
Sicherheit: Es wird sehr auf Sicherheit Wert gelegt. Standardkonfigurationen sind sind so gestaltet, dass diese möglichst wenig Angriffsfläche bieten.
Gute Entwicklungstools: Fedora ist gut geeignet für Entwickler. Es gibt viele Entwicklertools und Bibliotheken in den offiziellen Repositories.

Nachteile:

Supportzeit: Fedora hat die kürzere Supportdauer im Vergleich zu anderen Distributionen.
Instablilität: Dadurch, dass Fedora immer die aktuellste Software und die aktuellsten Technologien verwendet, kann es zu Instabilitäten kommen.
Proprietäre Software: Es wird sehr auf OpenSource geachtet und so können bestimmte Treiber und Software fehlen.
Lernkurve: die Lernkurve ist steiler, als die von z. B. Ubuntu.
Eingeschränkte Multimedia-Unterstützung: Wie bei der Software kann es hier möglich sein, dass nicht alle Dateiformate angezeigt werden können, wenn das Format proprietär ist.

Links

Webseite der Distribution: https://getfedora.org/
Forum der Distribution: http://forums.fedoraforum.org/
German Flag Deutsches Forum: http://www.fedorausers.de/

Fedora

openSUSE

Allgemein

openSUSE ist ein Gemeinschaftsprojekt, welches den Einsatz von Linux und freier Software fördert. Neben mehreren Linux-Distributionen werden Tools zur Entwicklung und zum Test entwickelt.
Es gibt 2 Varianten: Leap, das ist die stabile Version und Tumbleweed, die Variante als Rolling Release. openSUSE Leap wird aus dem SUSE Enterprise Linux entwickelt und stellt eine benutzerfreundliche Distribution dar. Sie setzt auf bewährte Technologien und innovative Ansätze.

Als Standard-Desktop-Umgebung kommt KDE Plasma zum Einsatz, es gibt aber auch andere Desktop-Umgebungen.

Zur Paketverwaltung wird Zypper eingesetzt, für die Systemverwaltung steht YaST als einfache Lösung zur Systemverwaltung zur Verfügung.

openSUSE Leap wird im 12-Monatsrhythmus veröffentlicht und erhält 18 Monate Support.

Hardfacts

Prinzipien: Förderung des Einsatzes von Linux und freier Software
Entwickler: SUSE S.A. und Entwickler-Community
Erste Version: S.u.S.E. Linux 1.0 / März 1994 (keine genauere Dokumentation)
Stammt ab von: Slackware / jurix / S.u.S.E. Linux
Paketmanagement: Zypper / RPM
Desktop-Umgebung: KDE / GNOME / Cinnamon / MATE / Enlightenment / und andere
Wichtigste Derivate: GeckoLinux, EasyNAS (für NAS-Systeme)

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Flexibilität: openSUSE wird in 2 Varianten angeboten. Leap (Stabile Version) / Tumbleweed (Rolling Release).
Stabilität: mit der Variante Leap wählt man die stabilere Variante.
Aktualität: Werr immer die neuesten Technologien und Softwareversionen möchte, entscheidet sich für Tumbleweed.
YaST-Tool: YaST (Yet another Setup Tool) ist die Systemstuerung von open SUSE. Hier könne alle relevanten Einstellungen getätigt werden.
AppArmor: Bietet Sicherheit, indem es den Zugriff auf das System einschränkt oder zu steuern.
Btrfs: Das Dateisystem in Tubmleweed bietet Snapshot- und Rollback-Funktionen, um das System wiederherstellen zu können.

Nachteile:

Komplexität: Für Anfänger ist openSUSE durch die Konfigurationstools und die Felxibilität etwas komplex.
Software: Leap setzt auf Stbilität, was dazuführt, dass bestimmt Software-Versionen noch nicht verfügbar sind.
Rolling Release: Tumbleweed kann auf Grund der Aktualität zu Instabilitäten führen.
Proprietäre software: openSUSE setzt auf OpenSource, daher fehlen proprietäre Anwendungen und Treiber
Community: openSUSE hat im Vergleich zu den anderen Distributionen eine verhältnismäßig kleine Community.

Links

Webseite der Distribution: http://www.opensuse.org/
Forum der Distribution: http://forums.opensuse.org/
German Flag Deutsches Forum: https://www.opensuse-forum.de/

openSUSE

CentOS

Allgemein

CentOS (Community Enterprise Operating System) ist ein auf RedHat basierendes System, dass eine offene und stabile Plattform für Serverumgebungen bereitstellen soll. CentOS verwendet das gleiche Paketverwaltungssystem wie RedHat (yum bzw. dvf).

Wer ein leistungsstarkes Serverbetriebssystem nach Vorbild von Red Hat haben möchte, aber keinen kostenpflichitgen Support braucht, der ist bei CentOS genau richtig. CentOS bietet einen Support, der Aktualisierungen schnell bereitstellt, um die Sicherheit zu erhöhen.

CentOS ist komplett kompatibel zu RedHat. Der Quasi-Nachfolger von CentOS ist CentOS Stream, das als Rolling Release entwickelt wird und so noch schneller Aktualisierungen bereit stellt – dies geschieht normalerweise auf einer täglichen Basis.

CentOS 8 wird die letzte Version sein, die als stabile Version angeboten wird. Benutzer von CentOS 8 können auf CentOS 8 Stream umsteigen. CentOS Stream folgt dem Support-Zeitplan von RHEL und bietet 5,5 Jahre vollen Support.

Hardfacts

Prinzipien: Ein vollständig zu RHEL binärkompatibles System zur Verfügung zu stellen
Entwickler: CentOS-Projekt
Herkunft: USA
Erste Version: CentOS 2 / 17. Mai 2004
Stammt ab von: Fedora / RHEL
Katagorie: Server, Live-Medium
Paketmanagement: yum / dnf
Desktop-Umgebung: GNOME
Wichtigste Derivate: Rocky-Linux, AlmaLinux

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Stabilität: CentOS ist eine stabile Distribution, da sie auf den bewährten RHEL-Pakten basiert.
Kostenlos: Da RHEL nur in Verbindung mit kostenpflichtigem Support geliefert wird, ist CentOS die Alternative, wenn man keinen Support benötigt.
Enterprise-Funktionen: CentOS integiert alle in RHEL verwendeten Tools, Updates und die langfristige Unterstützung. Daher ist es sehr gut für Unternehmensumgebungen geeignet.
Kompatibilität: Die Binärkompatibilität zu RHEL gewährleistet, dass alle RHEL-Pakete auch unter CentOS laufen

Nachteile:

Verzögerte Updates: CentOS wartet auf die Quellcodes der Updates von RedHat, bevor diese bereitgestellt werden, was Verzögerungen bedeutet.
Neue Technologien: Durch die stabile Basis werden neue Technologien erst verzögert eingeführt.
Kommerzieller Support: CentOS ist nicht in der Lage, den gleichen professionellen Support wie RHEL zu bieten.
Community: CentOS hat eine vergleichsweise kleine Community, da es prinzipiell für Unternehmens-Server entwickelt wird.
Instabilität: Im Gegensatz zu CentOS ist CentOS Stream als Rolling Release anfälliger für Instabilitäten.

Links

Webseite der Distribution: http://www.centos.org/
Forum der Distribution: http://www.centos.org/forums

CentOS

Arch

Allgemein

Arch Linux ist eine Distribution, die sich hauptsächlich an erfahrene Nutzer richtet. Arch kommt in der Grundinstallation sehr minimalistisch daher, da Arch sehr viel Wert auf Anpassbarkeit legt und der Nutzer sich quasi “sein” System selber zusammenstellen kann, in dem die gewünschten Pakete aus dem Repository geladen und installiert werden. Arch verwendet die eigenen Paketquellen AUR (Arch User Repository) und als Paketmanager pacman. Arch will Benutzer ermutigen, tiefer in das System einzutauchen, um so auch zu veranschaulichen, wie Linux funktioniert und was es kann.

Arch Linux ist ein Rolling Release, eine stabile, fixe Version wird nicht bereitgestellt. Eine weitere Eigenheit ist, dass Arch auf grafische Installations- und Konfigurationstool verzichtet. Arch Linux wurde BSD insrpiriert. Arch Linux kombiniert viele verschiedene Ansätze anderer Distributionen wie den Aufbau von BSD, die Debian-ähnliche Paketverwaltung und das Built-System von Gentoo.

Arch ist nicht als Live-System verfügbar, es gibt aber Tools, mit dem ein Live-System aus einem fertigen System erstellt werden kann.

Hardfacts

Prinzipien: Basis-Betriebssystem für fortgeschrittene Anwender nach den KISS-Prinzip (Keep It Simple and Stupid)
Entwickler: Arch Linux-Community
Herkunft: Kanada
Erste Version: 11. März 2002
Stammt ab von: unabhängig
Kategorie: Desktop, Server
Paketmanagement: pacman
Desktop-Umgebung: GNOME / KDE / LXDE / MATE / Cinnamon / Enlightenment
Wichtigste Derivate: Manjaro, ArchBang, EndeavourOS

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Rolling Release: Arch Linux verwendet ein Rolling Release, das bedeutet, es sind immer die aktuellsten Softwareversionen verfügbar.
Anpassbarkeit: Es wird sehr auf Anpassbarkeit Wert gelegt. Systemkomponenten können nach eingenen Wünschen installiert werden.
AUR: Arch benutzt ein eigenes Repoitory, das von der Community gepflegt wird und somit wird die Softwareauswahl erheblich vergrößert.
Lernmöglichkeit: Auf Grund der Eigeninitiative, die erforderlich ist, um Arch zu installieren und konfigurieren, bietet es eine gute Möglichkeit viel über Linux und dessen Funktionsweise zu lernen.

Nachteile:

Steile Lernkurve: Dadurch dass sich Arch fast ausschließlich an erfahrene Nutzer wendet, ist die Lernkurve sehr steil und es muss Vorwissen vorhanden sein.
Zeitaufwand: Installation und Konfiguration sind nicht einfach und zeitaufwendig, da grafische Tools dafür fehlen.
Instabilität: Auf Grund des Rolling Releases, der immer aktuell gehaltenen Software, besteht einen gewisse Gefahr der Instabilität.
Anfänger: Es gibt keine offizielle Unterstützung für Anfänger. Die Dokumentation ist reichhaltig, aber ist definitiv Grundwissen erforderlich.
Grafische Werkzeuge: Es gibt keinerlei grafische Werkzeuge, die bei der Installation und der Konfiguration helfen. Hier sollten man sich die Derivate genauer anschauen.

Links

Webseite der Distribution: http://www.archlinux.org/
Forum der Distribution: http://bbs.archlinux.org/
German Flag Deutsches Forum: http://www.archlinux.de/

Arch-Linux

Mageia

Allgemein

Mageia ist eine Distribution, die sich aus Mandriva entwickelt hat. Mageia setzt auf Benutzerfreundlichkeit und vor allem auf Stabilität, sowohl als Desktop-System als auch für Server. Die Community steht bei Mageia im Mittelpunkt und verfolgt eine transparente Entwicklungstrategie, um den Beitrag der Bneutzer und die Zusammenarbeit zu fördern. Mageia soll vor allem eine niedrige Einstiegsschwelle bieten und bietet deswege grafischen Installations- und Konfigurationswerkzeuge an.

Mageia setzt urpm als Paketverwaltungssystem ein, das dem “RedHat Package Manager” entspricht.

Supportzeit sind 18 Monate, eine neue Version kommt in der Regel alle 9 Monate. Es kann problemlos von einer Version auf die neuere aktualsiert werden. Mageia ist auch als Live-System verfügbar.

Hardfacts

Prinzipien: Förderung der Zusammenarbeit
Entwickler: Mageia-Community
Herkunft: Frankreich
Erste Version: Magaeia 1 / 01. Juni 2011
Stammt ab von: Mandrake / Mandriva
Kategorie: Desktop, Server, Live-Medium
Paketmanagement: urpm
Desktop-Umgebung: GNOME / KDE / Cinnamon / MATE / LXDE / und andere
Wichtigste Derivate: –

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Benutzerfreundlichkeit: Mageia legt Wert auf Benutzerfreundlichkeit und bietet eine intuitive Installation und Konfiguration.
Sicherheit und Stabilität: Updates und Sicherheitsaktualisierungen werden schnell zur Verfügung gestellt.
Konfigurationswerkzeuge: Mageia liefert einige Konfigurationswerkzeuge mit, mit denen das System schnell und einfach eingerichtet werden kann.
Breite Anwendungsunterstützung: Es gibt eine große Auswahl an Anwendungen, die über die Repositories installiert werden können.
Community: Mageia hat eine engagierte Community, die bei Problemen, Fragen und allgemeiner Unterstützung helfen

Nachteile:

Begrenzte Ressourcen: In Bezug auf Unterstützung kann es vorkommen, dass nicht genug Ressourcen zur Verfügung stehen um schnell zu reagieren.
Weniger populär: Mageia ist im Vergleich zu anderen Distributionen, wie Ubuntu oder Fedora, weniger populär.
Dokumentation: Auf Grund der geringeren Popularität, könnte die Dokumentation weniger umfangreich sein.
Weniger aktuelle Software: Da Mageia auf Stabilität setzt, ist die Software weniger aktuell als bei einem Rolling Release.

Links

Webseite der Distribution: https://www.mageia.org/
Forum der Distribution: https://forums.mageia.org/
German Flag Deutsches Forum: https://forums.mageia.org/de/

Mageia

Debian

Allgemein

Debian ist eine der ältesten Distributionen und setzt auf Stabilität und Sicherheit und hält sich streng an die Prinzipien der OpenSource. Debian ist für viele Plattformen verfügbar, darunter auch RasPi, Arduino oder Intel NUC.

Der Name des Betriebssystems leitet sich von den Vornamen des Debian-Gründers Ian Murdock und seiner damaligen Freundin und späteren Ehefrau Debra Lynn ab.

Debian verwendet das Paketverwaltungssystem “apt” und bietet verschiedene Editionen mit verschiedenen Desktops wie GNOME, KDE Plasma und XFCE. Es legt großen Wert auf Community-Beteiligung und hat einen umfangreichen Prozess für Paketwartung und -freigabe.

Ca. alle 2 Jahre kommt eine neue, aktualisierte stabile Version heraus, er werden in der stabilen Version nur Kernel-Versionen verwendet, die einen Längeren Support bieten (LTS-Kernel). Die Supportzeit beträgt 3 Jahre, Sicherheitsupdates werden für 5 Jahre angeboten.

Hardfacts

Prinzipien: Unsere Mission: Ein freies Betriebssystem zu erschaffen
Entwickler: Debian-Projekt
Herkunft: Global
Erste Version: Debian 0.01 / 16. August 1993
Stammt ab von: unabhängig
Kategorie: Desktop, Server, Live-Medium
Paketmanagement: apt, Synaptic
Desktop-Umgebung: GNOME / KDE / FXCE / AfterStep / i3 / Cinnamon / und viele mehr
Wichtigste Derivate: Ubuntu, Knoppix, Linux Mint

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Stabilität: Debian gilt als sehr stabil und zuverlässig. Entwickler investieren sehr viel Zeit um sicherzustellen, das das System frei von schwerwiegenden Fehlern ist.
Softwareauswahl: Es gibt eine große Softwareauswahl in den Repositories.
Paketverwaltung: das DEB-Format und apt erlauben eine einfache Installation, Aktualisierung und Entfernung von Software.
Community: Debian ist sehr communityorientiert und greift auf eine engagierte und vor allem große Community zurück.
Editionen: Es werden viele Editionen angeboten, die den Bedürfnissen verschiedener Benutzer gerecht werden. “Stable” (für Stabilität), “Testing” (für regelmäßige Aktualisierungen) und “Unstable” (für Entwickler und Tester)

Nachteile:

Ältere Software: Auf Grund der Stabilität kann es vorkommen, dass bestimmte Anwendungen nicht immer aktuell gehalten werden.
Release-Zyklen: Mit 24 Monaten Release-Zyklen hat Debian eine der Längsten, was bedeutet dass auf Aktualisierungen und bestimmte Funktionen länger gewartet werden muss.
Konfiguration: Da Debian einen sehr tief in das System eingreifen lässt, kann die Konfiguration sehr komplex werden.
Benutzerfreundlichkeit: Obwohl Debian auf Benutzerfreundlichkeit setzt, gibt es gewisse Lernkurve bei Anfängern.
Technologien: Auch hier ist auf Grund der Stabilität damit zu rechnen, dass nicht immer alle neuen Technologien in das System Einzug finden.

Links

Webseite der Distribution: https://www.debian.org/
Forum der Distribution: https://forums.debian.net/
German Flag Deutsches Forum: https://debianforum.de/

Debian

Manjaro

Zuallererst, Manjaro basiert auf Arch Linux, welches hier ja schon aufgeführt hatte. Der Name ist abgeleitet von dem Berg “Kilimandscharo”.

Im Gegensatz zu Arch, das sich an erfahrene Nutzer richtet, richtet sich Manjaro auch an Anfänger, da es über grafische Tools wie Installer und Konfigurationstools verfügt. Manjaro verwendet wie Arch die Paketverwaltung pacman um Programme zu installieren. Majaro ist wie viele andere Distributionen vorkonfiguriert, kann also nach der Installation sofort eingesetzt werden. Manjaro-eigene Entwicklungen der grafischen Tools sind: Pacmac (für pacman), Calamares (Installtionsprogramm), bauh dient als universeller Anwendungsinstaller für AUR-Repositories, flatpaks und Snap-Pakete.

Manjaro gibt es ausschließlich als Rolling Release und wird kontinuierlich aktualisiert.

Hardfacts

Prinzipien: Manjaro empowering Devices and Users
Entwickler: Roland Singer, Guillaume Benoit, Philip Müller u. a.
Herkunft: Österreich, Frankreich, Deutschland
Erste Version: Manjaro beta / 10. Juli 2011
Stammt ab von: Arch Linux
Kategorie: Desktop, Live-Medium, RasPi
Paketmanagement: pacman
Desktop-Umgebung: GNOME / KDE / MATE / Budgie / Cinnamon
Wichtigste Derivate: Mabox, Sonar GNU/Linux, BigLinux

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Benutzerfreundlichkeit: Majaro bietet eine einfachere Installation und Konfiguration um Vergleich zu Arch.
Rolling Release: Koninuierliche Akualisierung von System und Anwendungen.
Hardware-Erkennung: Majaro hat eine gute Hardware-Erkennung und kann Treiber automatisch downloaden und installieren.
Community: Es gibt eine aktive Community, die bei Problemen, Fragen, hilft und technische Unterstützung bietet.

Nachteile:

Instabilität: Durch das Rolling Release ist auch hier mit Inkompatibilitäten und Instabilitäten zu rechnen.
Verzögerte Unterstützung: Obwohl Manjaro im Gegesatz zu vielen anderen Distributionen immer aktuellere Versionen bietet, dauert es unter Umständen länger, bis diese zur Verfügung stehen.
Manjaro-Tools: Wenn man von anderen Distributionen zu Manjaro wechselt, muss man sich erst an die Majaro-spezifischen Tools gewöhnen.
Arch-Software: Obwohl Majaro auf Arch basiert, kann es vorkommen, dass Manjaro-Pakete nicht mit Arch und umgekehrt kompabtibel sind. Dies gilt auch für Tutorials und How-Tos für Arch geschrieben wurden.

Links

Webseite der Distribution: https://manjaro.org/
Forum der Distribution: https://forum.manjaro.org/
German Flag Deutsches Forum:http://www.manjaro-forum.de/

Manjaro

FreeBSD

FreeBSD ist im Gegensatz zu den anderen hier vorgestellten Distributionen kein Linux-Betriebssystem, sondern ist ein auf UNIX von der Berkeley Software Distribution (BSD) basierendes Betriebssystem. BSD basiert auf AT&Ts Unix Sixth Edition (V6) und Seventh Edition (V7) von 1975 (V6) und 1979 (V7). Damit ist FreeBSD vollständig unixoid. FreeBSD verwendet die eigene BSD-Lizenz, die weniger restriktiv ist also die GPL (GNU General Public License) unter der der Linux-Kernel veröffentlicht wird. Stabilität, Sicherheit und Leistung ist das, was FreeBSD ausmacht.

FreeBSD enthält fortschrittliche Technologien, wie “Jails“. Ein System, das Prozesse isoliert vom System laufen lässt. Weitere Technologien sind das ZFS-Dateisystem und das “pf” (Packet Filter)-Firewall-System.
Die BSD-Familie hat einige wichtige Technologien herausgebracht, wie z. B. TCP/IP. Ohne dieses Protokoll gäbe es kein Internet.

Trotz der Bekanntheit von Linux-Systemen ist BSD immer noch aktiv und relevant und bietet eine Alternative zu Linux mit eigenem Ansatz und einer eigenen Entwicklungsphilosophie.

Hardfacts

Prinzipien: Betont die Bedeutung von Freiheit und Offenheit
Entwickler: FreeBSD-Projekt
Herkunft: USA
Erste Version: FreeBSD 1.0 / 1. November 1993
Stammt ab von: UNIX, unabhängige Weiterentwicklung
Kategorie: Desktop, Server, Firewall, RasPi
Paketmanagement: ports / portmaster
Desktop-Umgebung: GNOME / KEDE / LXDE / OpenBox / XFCE / uns andere
Wichtigste Derivate: MidnightBSD, FreeNAS, Darwin

Vor- und Nachteile

Vorteile:

Stabilität: FreeBSD ist für seine sehr hohe Stabilität bekannt. Daher ist es ein bleibtes Server-OS.
Sicherheit: Sicherheit ist ein zentraler Punkt von FreeBSD.
Leistung: FreeBSD wird auch auf Leistung optimiert.
Netzwerkfunktionen: herusragende Netzwerk-Performance und umfassende Netzwerkfunktionen machen es zu einem beliebten System für Server und Firewalls.
Ports: die Port Collection entält eine breite Palette an Anwendungen und bietet eine einfache Installation und Verwaltung der Anwendungen.

Nachteile:

Lernkurve: Wie bei vielen Distributionen die sich an erfahrene Nutzer wendet, ist auch hier die Lernkurve steiler.
Softwareauswahl: Die Softwareauswahl ist kleiner als unter Linux-Systemen.
Nutzerbasis: FreeBSD hat eine kleinere Nutzerbasis als Linux, was zu einer schlechteren Dokumentation von Funktionen und Anwendungen führen kann.
Desktop-(Un)Freundlichkeit: Optimiert für Server-Umgebungen macht FreeBSD eventuell weniger attraktiv für Desktopnutzer, die eine große Softwareauswahl und Treiberunterstützung erwarten.
Kompatibilität: Obwohl FreeBSD und Linux auf UNIX basieren, sind die Anwendungen nur sehr bedingt kompatibel zu einander.

Links

Webseite der Distribution: https://www.freebsd.org/
Forum der Distribution: https://forums.freebsd.org/
German Flag Deutsches Forum: https://www.bsdforen.de/

FreeBSD

Darwin

Der Vollständigkeit halber muss hier auch noch “Darwin” – der macOS-Kernel erwähnt werden. Dieser wird als OpenSource (Apple Public Source License (APSL)) gepflegt und durch Apple weiterentwickelt. Nur der grafische Teil von macOS ist unter eine proprietären Apple-Lizenz lizenziert.

Darwin basiert auf FreeBSD und wurde mit Version 0.1 am 16. März 1999 verfügbar gemacht. Zur gleichen Zeit erschien Mac OS Server 1.0.

Selbst das Maskottchen von Darwin hat Ähnlichkeiten mit dem Maskottchen von FreeBSD. Das FreeBSD-Maskottchen ist ein roter Daemon mit Hörnern und einem Dreizack. Das Maskottchen von Darwin ist ein Schnabeltier (soweit keine Ähnlichkeit), hat aber einen Helm mit Hörnern auf und auch einen Dreizack.

Screenshots aller vorgestellten Distributionen

Quelle: DistroWatch.com & Wikipedia / Screenshots by DistroWatch.com & Wikipedia

 Letztes Update: Do, 07. Sep. 2023
Ursprünglich veröffentlicht:  Fr, 18. Aug. 2023

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