Was ist das Terminal?

Das Terminal unter Linux ist vergleichbar mit der Eingabeaufforderung von Windows, jedoch etwas umfangreicher und mächtiger. Terminal ist ein anderes Wort für Kommandozeile. In der Computerliteratur wird die Kommandozeile auch als CLI (command-line interface) bezeichnet und ist somit der Gegenteil und zugleich der Vorgänger der GUI (graphical user interface).

Über die Shell (engl. für Hülle, Schale) werden Befehle über die Tastatur eingeben, eine Maus wird nur in sehr seltenen Fällen unterstützt. Es gibt in allen Betriebssystem Kommandos, wie das gleiche machen, aber unter Umständen anders hießen. So ist Kommando um Dateien in einem Verzeichnis anzuzeigen und der Windows “dir” (directory) unter Linux jedoch “ls” (list).
Wer von Windows auf Linux umsteigt und sich mit der Shell beschäftigt, wird hier auf ein paar Probleme stoßen, die sich aber schnell und einfach lösen lassen. Entweder man lernt die neuen Befehle aufwendig, je mehr man sich damit beschäftigt oder kann einen so genannten Alias erstellen, um das selbe Kommando nutzen zu können. Ein weiterer Unterschied zwischen Windows und Linux ist die Übergabe von Parametern an das Kommando. Unter Windows erfolgt die Übergabe mit “/” z.b. “/?” für Hilfe zu einem Befehl. Unter Linux wird für den gleichen Parameter entweder -h (Kurzform) oder –help (Langform) verwendet. Normalerweise werden mit “-” Parameter mit nur einem Buchstaben übergeben mit “–” jedoch können auch ganze Wörter genutzt werden, was in vielen fällen dabei hilft sich die neuen Parameter besser merkten zu können. Es können auch mehrere Parameter gleichzeitig übergeben werden. “-abc” übergibt “-a” “-b” -“-c”. So kann viel Tipperei gespart werden.

Den Ursprung “Shell” geht bis in die 60er Jahre zurück als Louis Pouzin den Ausdruck prägte.

Unter Linux stehen verschieden “Interpreter” zur Verfügung, die alle ihre Eigenheiten haben:

der älteste Interpreter ist “sh” die Bourne Shell. sh wurde 1977/1978 von Stephen R. Bourne zusammen mit dem Unix V7 eingeführt ist eine der populärsten Shell-Interpreter.

bash” ist die Weiterentwicklung von sh. Die BourneAgainShell wurde Ende der 1980er von Brian Fox und Chet Ramsey entwickelt und ist seitdem die Standard-Shell unter Linux, macOS oder auch den Microsoft Windows Services for Unix bzw. dem Windows-Subsystem für Linux. die Bash ist größtenteils kompatibel mit der sh, hat aber einen erweiterten Funktionsumfang. Sie beherrscht einen Großteil der Kommandos der csh und ksh (siehe unten).

csh auch die “C-Shell” ist eine Shell die von Bill Joy entwickelt und spielt heute nur noch eine untergeordnete Rolle, da sie von der bash, ksh und tcsh bzw. zsh verdrängt wurde.

Die TENEX-C-Shell (tcsh) eine Erweiterung der C-Shell von Christos Toulas. Sie enthält Verbesserungen und Bezug auf Kommandozeileneditierung oder eine programmierbare Dateinamen-Vervollständigung. Entspricht aber sonst der klassischen C-Shell.

Die ksh (Korn-Shell) wurde David Korn für der Unix System V entwickelt und ist heute vor allem unter Unix-Systemen weit verbreitet.

zsh die Z-Shell wurde 1990 von Paul Falstad veröffentlicht. zsh ist nahezu vollständig kompatibel zur bash, tcsh und ksh. Sie bietet einige Neuerungen und Funktionen, die die anderen Shells nicht beherrschen, wie z.b. Rechtschreibprüfung, den Zugriff auf andere Kommando-Historie von gleichzeitig laufenden Z-Shells, sowie die starke Anpassbarkeit des Prompts. Die zsh ist BSD-lizenziert, was sie zur Standard-Shell sei MacOS 10.15 macht.

So hat jeden Shell ihre “persönlichen” Vor- und Nachteile. Unter Linux lassen sich alle diese Shells installieren und nutzen. So kann jeder Benutzer sich für seine Shell entschieden. Dadurch, dass viele Kommandos gleich sind, muss man sich auch nicht umgewöhnen, wenn man einer Shell zur Anderen wechselt.

 Letztes Update: Di, 01. Aug. 2023
Ursprünglich veröffentlicht:  Mo, 26. Jun. 2023

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